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Wissenswert

Keine Panik:

Abmahnung wegen Google Fonts?

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Abmahnung wegen des Gebrauchs von Google Fonts bekommen? Kein Grund zur Panik. Hier wird erklärt, wie man sich erfolgreich dagegen zur Wehr setzt.

Zurzeit verschickt die Rechtsanwaltskanzlei RAAG aus 40667 Meerbusch und die Rechtsanwaltskanzlei Kilian Lenard eine Flut von Abmahnungen mit Klageandrohung wegen des Gebrauchs von Google Fonts. Abwenden könne man diese Klage nur durch eine Vergleichzahlung plus Gebühren und Auslagen an die Kanzlei.

Die Verfehlung, auf die sich die Kanzleien berufen sind, dass Google, quasi als Gegenleistung für die kostenlose Bereitstellung von Schriften, die IP-Adresse all derjenigen einsammelt, die die Seite, die Google Fonts verwendet, besuchen. So weit so DSGVO-kritisch. Denn das Problem dabei ist, dass die Daten, sprich die IP-Adresse, auf Server im nicht-europäische Ausland, nämlich in den USA gesammelt werden. Und das ist gemäß DSGVO illegal.
Bloß keine Panik!
Die Kanzlei beruft sich in ihren Abmahnschreiben auf einen Geschädigten, dessen Rechte angeblich verletzt wurden. Die angeblich Geschädigten sind die immer gleichen Namen: Omar Taha M Salin oder Yang Wu. Ganz eindeutig ist diese Abmahnung ein Geschäftsmodell dieser Kanzleien; vermutlich werden Seiten mit Google Fonts automatisch gecrawlt, um daraus Kapital zu schlagen. Zu diesen Abmahnungen und den beiden Kanzleien gibt es reichlich Material im Netz.

Keinesfalls bezahlen, aber tätig werden
Auf keinen Fall solltest du den Vergleich plus Gebühren bezahlen, auch wenn es eventuell so einfach scheint, sich das Problem mit einer überschaubaren Summe vom Hals zu schaffen. Denn die Kanzlei ist nicht an einem Prozess mit keinesfalls eindeutiger Rechtslage interessiert, sondern will nur das schnelle Geld.

  • Als erstes musst du natürlich deine Website auf Google Fonts prüfen und diese gegebenenfalls durch lokal, auf deinem Rechner gehostete Fonts ersetzen. Das ist relativ einfach, kostet aber eventuell etwas Geld, wenn du Fonts verwenden möchtest, die nicht Standard, wie Arial, Times & Co. sind. Fonts können im Netz von verschiedenen Anbietern gekauft oder eventuell auch kostenlos bezogen werden.
  • Der nächste Schritt ist ein kurzes Schreiben an die Kanzlei. Einen Muster-Widerspruch findest du hier.
Nach diesem Schreiben kam – erwartungsgemäß – bis heute nichts mehr in dieser Sache. Meine problematischen Google Fonts habe ich durch lokal gehostete Fonts ersetzt, so dass ich mir zumindest in dieser Hinsicht keine Sorgen mehr machen muss.
Fonts zum kaufen gibt es z. B. bei Fontshop oder Linotype.
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  • Georg Neumann Berlin
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