Wissenswert

Die BSA | The Software Alliance verschickt derzeit vermehrt E-Mails mit der Bitte um umfangreiche Auskunft zu den installierten Softwarelizenzen.

Es sollen, neben der Auskunft, welche Software im Einzelnen verwendet werden, auch Rechnungen zu den erworbenen Lizenzen zur Verfügung gestellt werden sowie ein umfangreiches Excel-Formular zu Servern, Endgeräten und Lizentdetails ausgefüllt werden. Und das ist nicht nur ziemlich aufwendig sondern heißt auch, dass du dich selbst quasi anzeigen sollst, solltest du illegal erworbene Software nutzen.

Muss ich Auskunft erteilen?

Ohne konkreten, begründeten Verdacht nein. Deshalb ist das Anschreiben auch – ziemlich geschickt verklausuliert – als Bitte verfasst.
Der Verdacht liegt nahe, dass hier vor allem kleine und mittlere Unternehmen unter Generalverdacht gestellt werden, illegale Software zu nutzen und ohne einen begründeten Verdacht dürfen Auskünfte nicht gefordert werden. Und es kommt noch besser: Es besteht zudem der begründete Verdacht, dass die BSA von den Lizenzgebern dazu genutzt wird, Geschäft zu generieren. Denn es wird auch Auskunft darüber verlangt, welche Software seit wann genutzt wird, um ggf. Schadenersatzansprüche geltend zu machen.

Welche Konsequenzen können mir daraus entstehen?

Wenn ihr ausschließlich legal erworbene Software nutzt, überhaupt keine und ihr könnt das Schreiben der BSA getrost ignorieren.
Solltet ihr illegale Software, Fonts etc. nutzen, müsst ihr euch schleunigst darum kümmern, sie legal zu erwerben. Sollte ein konkreter Verdacht gegen euch geäußert werden, kontaktiert unbedingt und unverzüglich euren Anwalt.

Nähere infos zu diesem Thema und weitere interessante und wichtige Fakten findet ihr beispielsweise hier: rechtsanwalts-kanzlei-wolfratshausen.de

Ich hatte übrigens doch eine kurze, freundliche E-Mail geschrieben mit folgendem Text:

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre E-Mail mit der Bitte um Auskunft zu unseren Lizenzen, zu der ich kurz Stellung nehmen möchte.

Wir verwenden ausschließlich legal erworbene Lizenzen, sowohl die von Adobe, als auch die anderer Anbieter. Dafür bezahlen wir jährlich nicht unerhebliche Summen an die Lizenzgeber. Der hohe Aufwand, den wir mit den erbetenen Leistungen betreiben müssten, erscheint uns deshalb nicht gerechtfertigt, eine Verpflichtung dazu besteht nicht.

Sollte ein konkreter, begründeter Verdachtsfall gegen uns vorliegen, lassen Sie es uns gern wissen. Wir sind in einem solchen Fall selbstverständlich bereit, alle notwendigen Auskünfte zu erteilen.

Mit freundlichen Grüßen